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ochrechnungen gehen davon aus, dass jeder fünfte Deutsche schon einen Burnout hatte. Zudem tritt nach den Statistiken ein Burnout immer häufiger auf. Ist an dieser Aussage etwas dran? Ist es tatsächlich eine Volkskrankheit? Oder ist Burnout eine Lüge der Gesundheitsindustrie? Nähern wir uns dem Thema an.

Ein Systemcrash: das Burnout-Syndrom

Unsere Gesellschaft scheint zunehmend, an Burnout zu leiden. Ob dies so stimmt, lässt sich nicht gänzlich bestätigen oder negieren. Sicherlich litten bereits Menschen vor der ersten Burnout-Diagnose an einem chronischen Erschöpfungszustand. Damals gab es dafür jedoch keinen griffigen Namen, der uns bekannt wäre. Eine neue Volkskrankheit ist Burnout sowieso nicht, denn Burnout ist keine offizielle Krankheit. Vielmehr ist es ein Gesundheitsproblem in Form einer körperlichen und psychischen Erschöpfung. Das heißt allerdings nicht, dass das Burnout-Syndrom nicht extrem belastend ist. Es zeigt sich in der Regel durch folgende Symptome:

  • dauerhafte Müdigkeit
  • Motivationslosigkeit
  • Sich depressiv fühlen
  • Isolierung
  • Lustlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Woran liegt der Burnout?

Wenn ein Burnout in der Gesellschaft zunehmend häufiger vorkommt, stellt sich unweigerlich die Frage, worin sich die Erschöpfung begründet. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein Burnout dann entsteht, wenn der Mensch sein Grundbedürfnis nach Ruhe nicht mehr erfüllen kann. Hierfür können äußerliche und mentale Gründe verantwortlich sein. Ein Beispiel: Sandra aus München war immer eine sehr gute Studentin. An ihrem ersten Arbeitsplatz möchte sie ebenfalls schnell Erfolgsgeschichte schreiben und überfordert sich. Sie ist unzufrieden und diese Unzufriedenheit löst bei ihr einen konstanten Stress aus. Der Stress mindert ihre Leistungsfähigkeit und schon befindet sich Sandra inmitten eines Teufelskreises.

Achtung: An dieser Stelle räumen wir mit zwei gängigen Vorurteilen auf:

  1. Nicht nur Menschen mit einem schwachen Charakter, die schwer Nein sagen können, können ein Burnout entwickeln.
  2. Nicht nur Top-Manager können an Burnout leiden. Theoretisch muss auch jemand nicht berufstätig sein, um sich chronisch erschöpft zu fühlen. Dennoch wird das Burnout-Syndrom in der Regel auf die Arbeitswelt bezogen.

Klassische Ursachen fürs Burnout

Die Ursache für das Burnout findet sich oft in dem Arbeitsumfeld und seinen Bedingungen. Genau hier liegt auch ein Grund, warum es durchaus möglich sein kann, dass in Deutschland immer mehr Menschen ein Burnout entwickeln. So hat der Druck in der Arbeitswelt für den Einzelnen vielfach zugenommen. Es geht darum, kontinuierlich besser zu funktionieren und gleichzeitig eigenverantwortlich zu agieren. Etliche Belastungen entstehen aufgrund des unermüdlichen Drangs, perfekt für unsere Welt und den Beruf zu sein. Die Digitalisierung hat darüber hinaus das Abschalten erschwert. Ständig werden wir mit Reizen überflutet und häufig meldet das Smartphone neue E-Mails und Nachrichten. Das kann den Stress zusätzlich fördern. Diese Stressentwicklung und weitere Ursachen können die Ausbildung eines Burnout-Syndroms begünstigen:

  • Perfektionismus
  • Hierarchieprobleme
  • ausbleibender Erfolg
  • Konflikte daheim
  • permanenter Leistungsdruck
  • Mobbing

Bereits an dieser kurzen Liste wird deutlich, dass es in unserer Gesellschaft ein großes Potenzial gibt, ein Burnout zu entwickeln.

Faktor Konsumgesellschaft

Letztlich ist der Burnout oft ein Resultat aus unterschiedlichen Faktoren, die auf das Leben negativ einwirken und eine Überforderung bewirkt haben. Neben der Arbeitsatmosphäre kann auch unser westlicher Lebensstil an sich mit dazu beitragen, dass wir uns chronisch erschöpft fühlen: Statussymbole sind von Bedeutung. Ein gutes Aussehen ist nachweislich karrierefördernd. Geld bedeutet Macht und wer davon viel besitzt, wird mehr geachtet.

All diese Gegebenheiten in unserer Gesellschaft können den Druck des Einzelnen erhöhen.

Das Streben nach dem großen Geld ist so immens, dass das Leben an sich vergessen wird. Wer sich ein Stückchen von den Paradigmen der Konsumgesellschaft befreit, lebt häufig glücklicher. Er stresst sich nicht dadurch, dass er materiellen Gütern hinterherläuft, die nur kurzfristig die Seele befriedigen. Sicherlich kann Konsum zum Wohlbefinden beitragen, aber alles sollte sich die Waage halten.

Was kann ich tun, um mich vor der Volkskrankheit Burnout zu schützen?

Es existieren keine fixen Tipps, die konkret befolgt werden sollten. Stattdessen gibt es nur allgemeine Ratschläge, die sich jedoch umso besser individuell umsetzen lassen. So ist es ratsam, sich Zeit für Ruhe und Entspannung zu nehmen. Dies fällt im stressigen Alltag oft schwer und Pausen können viele kaum noch genießen. Zu groß ist die Sorge, etwas zu verpassen oder nicht zu schaffen. Eine wahre Entspannung ist daher nur möglich, wenn wir mental loslassen. Parallel dazu lässt sich mit einer gesunden Lebensweise ein Burnout verhindern. Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft und freien Natur tragen unmittelbar zum Wohlbefinden bei. Wichtig ist darüber hinaus ein solides Selbstwertgefühl. Jeder Mensch benötigt Erfolge – insbesondere in der Krise sind sie hilfreich und stärkend. Da nicht jeder immer erfolgreich sein kann, ist es wichtig, sich mental richtig einzustellen. Aus negativen Erfahrungen lässt sich beispielsweise lernen. Sie waren deswegen nicht umsonst. Wer positiv eingestellt ist, schafft mehr und erhöht geschickt sein Selbstwertgefühl. Das schützt direkt vor dem Burnout.

Was machen Sie? Tun Sie bewusst etwas, um keinen chronischen Erschöpfungszustand zu entwickeln? Schreiben Sie uns zum Thema „Burnout – die neue Volkskrankheit“ einen Leserbief. Wir sind gespannt, welche Tipps Sie für uns und unsere Leser haben!

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Photo by mauro mora on Unsplash

Publiziert am
Jan 17, 2020
 in Kategorie:
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