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temnot, weiche Knie, rasender Puls. Panikattacken und ihre typischen Begleiterscheinungen sind bei Burnout nicht selten. Nicht jeder chronisch Erschöpfte leidet darunter, aber viele von ihnen kennen sie. Die Panikattacken kommen aus dem heiteren Himmel und belasten das Wohlbefinden zusätzlich. Irgendwann entwickelt sich eine Angst vor der Angst, was das Burnout letztlich noch verstärkt. Doch was sind eigentlich Panikattacken und was kannst du gegen sie unternehmen?

Panik als Anzeichen für ein Burnout

Den wenigsten ist bewusst, dass sie ein Burnout haben, bis sie schließlich nicht mehr können und eine Zwangspause einlegen müssen. Wer sich mit dem Erschöpfungszustand jedoch näher auseinandersetzt, der kann ihn früh bei sich und seinen Angehörigen sowie Freunden erkennen. Und umso früher etwas dagegen getan wird, um so schneller und besser erfolgt die Heilung.

Für ein Burnout gibt es zahlreiche Anzeichen. Eines sind Panikattacken und damit plötzliche Angstanfälle, die auf den ersten Blick grundlos erscheinen. Die Attacken dauern nicht länger als 30 Minuten. Der Betroffene spürt die Panik in Form von unterschiedlichen körperlichen Symptomen, die nicht selten als lebensbedrohlich wahrgenommen werden, obwohl sie es in diesem Fall gar nicht sind.

Symptome der Panikattacken bei Burnout

  1. Dein Körper ist außer Kontrolle. Du zeigst verschiedenste körperliche Reaktionen. So beginnt das Herz zu rasen und der Blutdruck steigt. Manchmal treten auch Atemnot und ein Gefühl der Enge in der Brust auf. Weiche Knie, ein unkontrolliertes Zittern und Mundtrockenheit sind weitere Symptome.
  2. Du befindest dich in einem Gedankenkarussell. Es fällt dir schwer, dich noch auf irgendetwas zu konzentrieren. Manch einer denkt: „Ich werde ohnmächtig“ oder „Ich bekomme einen Herzinfarkt“. Diese Gedanken rufen eine Intensivierung der körperlichen Reaktionen hervor.
  3. Bei dir macht sich ein Gefühlschaos breit, denn du befürchtest, die Kontrolle über den Körper zu verlieren. Du hast Angst, in Ohnmacht zu fallen oder verrückt zu werden. Eine tiefe Unsicherheit quält dich.
  4. Du möchtest fliehen, bevor die akute Panikattacke eintritt. Oft ist das nicht möglich, weswegen dein Körper mit Panik reagiert und du die Kontrolle über ihn verlierst. Letztlich kann es zu einer Hyperventilation oder zu einer Ohnmacht kommen.

An welchen Orten häufen sich Panikattacken?

Da bei Panikattacken die Psyche einen entscheidenden Faktor spielt, treten sie meist in Umgebungen auf, wo du dich nicht richtig wohlfühlst bzw. der du nicht entfliehen kannst. Wo das letztlich ist, hängt vom Einzelnen ab. Typische Beispiele sind:

  • in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • im Tunnel mit dem Auto
  • im Aufzug
  • im Geschäft an der Schlange vor der Kasse
  • in größeren Menschenansammlungen
  • in Meetings im Büro

Was löst die Panikattacken aus?

Auch das ist von Person zu Person unterschiedlich. Jemand mit Burnout befindet sich bereits in einer Situation, in der er sich unter Druck fühlt und in der er keinen Ausweg findet. Er fühlt sich gefangen, wodurch der Fluchtinstinkt ausgelöst wird, der sich jedoch nicht befriedigen lässt. Zu diesem Grundstress kommen dann noch weitere Stressverstärker, die eher individueller Natur sind. Bei Burnout-Betroffenen sind dies oft Persönlichkeitsmerkmale wie:

  • Du kannst nicht Nein sagen.
  • Du willst es allen recht machen.
  • Du setzt dir keine Grenzen.
  • Alles muss für dich perfekt sein.

Auch bestimmte Krankheiten und Medikamente verstärken ein Auftreten von Panikattacken.

Was ist die grundsätzliche Ursache von Panikattacken?

Die individuelle Bewertung einer Situation ist entscheidend, ob wir eine Panikattacke erleiden oder nicht. Im ersten Schritt erfolgt sie rein körperlich. Dein Gehirn verbindet mit den körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Schwitzen allerdings Gefahr. Gefahr mündet dann in Angst. Das ist eigentlich sehr sinnvoll, denn Angst warnt uns vor Risiken und Gefahren. Sie sichert unser Überleben. Doch manchmal kann uns die Angst auch behindern. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es keinen eigentlichen Grund für die Angst gibt und wir die Situation nur falsch bewerten.

Panikattacken besiegen und ihnen vorbeugen

Um die Panikattacken als Symptom vom Burnout zu besiegen, musst du gegen das Burnout ankämpfen. Das ist gar nicht so einfach, denn du musst an dir arbeiten und dein Leben umkrempeln. Neben einer Persönlichkeitsveränderung helfen Entspannungstechniken, Sport und eine gesunde Ernährung.

Damit du konkret etwas gegen die Panikattacken bei Burnout tun kannst, solltest du dich selbst sehr gut beobachten.

Wann treten die Attacken auf?

Wie lange halten sie an?

Was denkst du dabei?

Nur so hast du die Chance, etwas gegen sie zu tun, bevor die Angst richtig in dir hochkommt. Denn: Ist der Angstzustand massiv, kannst du nur noch abwarten. Beherrscht dich die Angst noch nicht, kannst du sie im Keim ersticken. Du ergreifst somit die Initiative und bist kein Opfer deiner Panikattacken mehr. Du schlägst diesen inneren Feind, in die Flucht.

Das wirksamste Mittel vor der Panikattacke ist Ablenkung.

Erlaube deiner Angst erst gar nicht, es sich bei dir bequem zu machen. Trete sie gleich von dir weg, indem du dich bewusst mit etwas anderem beschäftigst. Das müssen keine anspruchsvollen Tätigkeiten sein, zu denen du gerade vermutlich sowieso nicht in der Lage wärst. Greife stattdessen auf folgende Tricks zurück:

  • Sing ein Lied – komplett.
  • Erinnere dich an einen schönen Moment und versuche, mit allen Sinnen dort zu sein.
  • Höre über dein Smartphone ein Lied, was dir gefällt und dich positiv stimmt.
  • Mach Sport.
  • Ruf eine vertraute Person an und unterhalte dich mit ihr über etwas Belangloses.
  • Benenne sieben Tiere oder Länder, die mit dem Anfangsbuchstaben F beginnen. (oder B, D etc.)

Mit der Zeit nehmen Anzahl und Dauer der Panikattacken ab. Du kannst entspannter dem Alltag entgegenblicken. Versäume aber nicht, dich mit deinem Burnout grundsätzlich auseinanderzusetzen. Nur so kannst du dein Wohlbefinden wieder herstellen.

Wichtiger Hinweis: Die hier angebotenen Informationen und Gedankenanstöße dienen lediglich der Orientierung und ersetzen keine qualifizierte, medizinische, heilpraktische oder anderweitige fachliche Beratung.

Weitere Informationen und Quellen zum obigen Thema:

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Photo by ahmad gunnaivi on Unsplash

Publiziert am
Jan 5, 2022
 in Kategorie:
Erkennung

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